Offensichtlich geschehen doch noch Zeichen und Wunder erfreulicher Art. In Zeiten von Kriegen, Krisen, zerdepperten Volkswirtschaften, Inflationen, also allen erschröcklichen Szenarien, die man sich so vorstellen kann, wenn man denn über leidlich Grips verfügt, geschah es dieser Tage, dass in einem Möbelhaus am Rande der Stadt Erfurt ein Konzert stattfand. Außerhalb der normalen Öffnungszeiten! Dafür stehe ich mit meinem Namen.

Ein furioser, sein Instrument beherrschender Pianist (meine persönliche Meinung) gab im Rahmen der Bachwoche zusammen mit vier Saxofonisten (Quartett) eine musikalische Darstellung, die sich ‚Goldberg Nights‘ nannte.

Goldberg, dieser alte Zausel, ist schon seit langem verblichen. Er lebte 1727 – 1756. Zuletzt (und das möchte ich nicht ohne Stolz verkünden) in Sachsenund dort wurde auch ich geboren. Er war Cembalist, der auch die Orgel betätigte und lebte in Zeiten des Barock. Nach ihm hat man die Klaviervariationen von J.- S.-Bach benannt (Goldberg-Variationen) die ursprünglich als reine Übung für Tasteninstrumente entstanden waren.

Mit einem Saxofon lässt sich einiges anstellen

Im speziellen Fall wurde das Ganze für Klavier und vier Saxofone arrangiert. Um es dem Nichtkundigen zu erklären: Es waren Sopran-, Alt,- Tenor- und Baritonsaxofon im Einsatz. Das Blasquartett trug den Namen ‚Signum Saxophone Quartet‘ (internationale Zusammensetzung) und spielte in hervorragender Übereinstimmung mit Kay Schumacher am Klavier, der schon heute, obwohl er noch unter uns weilt, eine Legende ist.

Klar, wenn man auf Schlager steht (Geschmackssache) hat man vermutlich noch nichts von ihm gehört. Mir jedenfalls hat diese Veranstaltung sehr gut gefallen und den Tag für mich prächtig abgerundet. Eine kleine Kritik am Rande muss natürlich auch noch sein. Die Sitzmöbel, in diesem Fall Stühle, waren ziemlich hart und am Ende des Konzertes hat mir der verlängerte Rücken ziemlich geschmerzt. Beim nächsten Mal, wenn es eins gibt, werden sicher Polstersessel zum Einsatz kommen. Könnte ich mir gut vorstellen.